Verschiedene amerikanische Studien haben ergeben, dass Elektroschockgeräte (Defibrillatoren) an öffentlichen Orten die Überlebensrate bei Kammerflimmern von 10 auf 75% steigern können. Ohne die Geräte dauert es häufig zu lange bis ein alarmierter Notarzt vor Ort ist, denn der Elektroschock muss innerhalb weniger Minuten erfolgen.

Die Studien haben den Erfolg der Defibrillatoren jedoch nur in Einrichtungen nachgewiesen, an denen sich viele Menschen gleichzeitig aufhalten wie etwa Flughäfen oder Spielkasinos. Vor Ort war darüber hinaus speziell geschultes Personen anwesend, das im Notfall die Geräte korrekt einsetzen konnte. Ob Elektroschockgeräte auch im privaten Bereich ähnlich effektiv sind, ist bislang nicht bekannt.

Verschiedene Handelsketten bieten mittlerweile Elektroschockgeräte (Defibrillatoren) zu erschwinglichen Preisen an. Auch über das Internet sind die Geräte erhältlich. Es gibt jedoch keine Studien darüber, die den Nutzen von Defibrillatoren für die private Wohnung belegen. „Aus kardiologischer Sicht können wir eine Anschaffung eines Elektroschockgerätes für den privaten Bereich allenfalls bei besonders gefährdeten Personen empfehlen, z. B. wenn nach einem Herzinfarkt lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen aufgetreten sind”, rät Prof. Wolfram Delius vom Berufsverband Deutscher Internisten. Außerdem müssten medizinisch geschulte Angehörige mit dem Umgang der Geräte vertraut sein. Denn es sei fraglich, ob zufällig anwesende Freunde oder Angehörige den Defibrillator in der eigenen Wohnung im Notfall tatsächlich bedienen können. „Eine Implantation eines Defibrillators kann deshalb bei Risikopatienten sinnvoller sein”, so Prof. Delius.

Wer sich trotzdem einen Defibrillator kaufen möchte, sollte vorher unbedingt mit seinem Arzt/Kardiologen Rücksprache halten, ob dies tatsächlich notwendig ist. Darüber hinaus ist eine Ausbildung im Umgang mit den halbautomatischen Defibrillatoren und in der Herzdruckmassage für einen erfolgreichen Einsatz unerlässlich.
Quelle: http://www.internisten-im-netz.de/

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