Berlin (ddp). Die Abhängigkeit der Deutschen von legalen Suchtmitteln ist nach Einschätzung der Bundes-Drogenbeauftragten Sabine Bätzing (SPD) alarmierend. Rund 20 Millionen Bundesbürger konsumierten regelmäßig Tabak, Alkohol oder schluckten Medikamente, sagte die SPD-Politikerin am Mittwoch bei der Vorstellung des Drogen- und Suchtberichts in Berlin. „16,7 Millionen Menschen sind nikotin-, 1,6 Millionen alkohol- und 1,5 bis 1,9 Millionen medikamentenabhängig”, erläuterte sie. Die Eindämmung des Drogenkonsums bleibe eine der wichtigsten politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen in Deutschland, betonte Bätzing. Auch wenn es in einigen Bereichen positive Entwicklungen gebe, bestehe „kein Anlass zur Entwarnung”. Sorge bereitet nach den Worten von Bätzing auch der steigende Cannabiskonsum bei Jugendlichen. Mehr als ein Viertel der jungen Leuten habe mindestens einmal diese am weitesten verbreitete illegale Droge in Deutschland konsumiert. Zugleich sei das Einstiegsalter in den vergangenen Jahren auf derzeit 16,4 Jahren gesunken. „Je früher die Jugendlichen zum Joint greifen, desto größer ist das Risiko für eine psychische Abhängigkeit”, warnte die Drogenbeauftragte. Europaweit unterschätzten die Jugendlichen die Risiken des Cannabiskonsums. Risiken müssten daher stärker diskutiert und frühzeitig Hilfsangebote bereitgestellt werden.

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