Eine enge persönliche Beziehung ist für Menschen nach einem Herzanfall von besonderer Bedeutung. Wissenschaftler des Manchester Royal Infirmary konnten nachweisen, dass eine starke Bindung zu einem Freund, Partner oder Verwandten das Risiko eines weiteren Herzanfalls halbieren kann. Nach Ansicht des Teams um Francis Creed hilft die Möglichkeit zu Gesprächen, das Erlebte besser zu verarbeiten. Die Ergebnisse der Studie mit 600 Teilnehmern wurden im Fachmagazin "Heart" veröffentlicht.

Patienten ohne eine enge persönliche Beziehung tranken eher, nahmen Drogen und hatten vor der aktuellen Einweisung zumindest einen weiteren Herzanfall erlitten. Diese Ergebnisse bestätigen die Aussagen einer Studie der University of Chicago, die ergab, dass das Herz-Kreislauf-System von einsamen Menschen anders arbeitet. Studienleiter Creed erklärte gegenüber der BBC, dass eine Reihe von Faktoren das Risiko von wiederkehrenden Herzanfällen zu bestimmen scheint. Dazu gehören Rauchen, starker Alkoholkonsum, wenig Bewegung, eine schlechte Ernährung, Depressionen und auch der Mangel an sozialer Unterstützung.

Stress und Depressionen beschleunigen den Herzschlag und halten den Körper so in einem Zustand der Erregung. "Wir gehen davon aus, dass Menschen ohne nahen Vertrauten stärker auf Stress reagieren. Das kann gefährlich sein. Nach einem Anfall ist das Herz für Rhythmusstörungen anfälliger", so die Wissenschaftler. Die Studie ergab auch, dass Menschen ohne enge Bindungen doppelt so häufig beide Elternteile während der Kindheit verloren hatten. Die Forscher nehmen an, dass die Trennung von den Eltern einen negativen Effekt auf das Bindungsverhalten im Erwachsenenalter haben kann.

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