Hannover (ddp). Nach Ansicht von Experten stellt die Vogelgrippe zum gegenwärtigen Zeitpunkt in Europa keine Bedrohung für Menschen dar. «Es ist eine Tierseuche, die nur schwer auf den Menschen übertragbar ist», sagte Bernd Diekmann vom Bundesverband Deutsches Ei am Donnerstag in Hannover. Die Zahl der betroffenen Menschen in Asien sei in Anbetracht der großen Tierbestände und der Bevölkerungsdichte verschwindend gering. Angesichts der «hysterischen Diskussion» in den Medien müsse die Bevölkerung besser aufgeklärt werden, betonte Diekmann. Er fügte hinzu: «Die Gefährdung des Menschen ist rein hypothetisch, Panikreaktionen sind völlig unangebracht.» Geflügelfleisch könne unbedenklich weiter verzehrt werden. Geflügelhalter sollten sich dennoch schützen. Zur Schutzausrüstung gehörten Einmalkittel, Handschuhe, Mundschutz, Brille und Haarschutz, fügte Diekmann hinzu. Bei einem Ausbruch der Seuche sollte es zudem keine Scheu vor Massentötungen von Geflügel geben. Im Umkreis von 1000 Metern um die Ausbruchstelle müsse alles Federvieh vernichtet werden. Im Radius von drei Kilometern werde ein besonders kontrollierter Sperrbezirk eingerichtet, in dem auch Tiertransporte verboten würden. Am Donnerstag hatten rund 200 Experten aus ganz Deutschland in Hannover über die Vogelgrippe beraten. Die Tagung wurde vom niedersächsischen Kompetenzzentrum Ernährungswirtschaft initiiert. Veterinäre, Ärzte, Wissenschaftler und Geflügelhalter diskutierten über das Vorgehen von Behörden, Geflügelwirtschaft und Wissenschaft sollte die Vogelgrippe auch in Deutschland ausbrechen. Ziel der Tagung war die informelle Vernetzung der beteiligten Stellen.

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