Bonn (ddp). Redewendungen rund ums Thema Atmung und Atem sind vielfältig und vielsagend: Wer einen langen Atem hat, hält lange durch. Wirkt etwas atemberaubend oder gar den Atem verschlagend, liegt hingegen Spannung in der Luft. «Bewusstes Atmen, kann den ganzen Körper entspannen», erklärt Annette Maahs, Ärztin im Beratungszentrum der Techniker Krankenkasse. Wer in stressigen Phasen nach «Zeit zum Luftschnappen» lechzt oder vor schwierigen Situationen einmal tief durchatmet, handelt instinktiv richtig. «Atmung und geistig-seelische Verfassung beeinflussen sich gegenseitig», erklärt die Expertin. Falsches, vor allem flaches Atmen beeinträchtigt nicht selten die körperliche Leistungsfähigkeit. So wird bei flachem Atem weniger Sauerstoff in die Lunge gepumpt als üblich. Effekt: Das Wohlbefinden kann leiden. Vor allem bei körperlicher Anspannung und Stress ist richtige Atmung wichtig. Bei Funktionsstörungen von Lunge und Stimmapparat ist häufig eine ärztliche Atemtherapie angesagt. «Bei Patienten, die unter Krankheiten wie etwa Asthma oder Mukoviszidose leiden, ist eine klinische Atemtherapie Teil der Behandlung», erklärt die Fachfrau. Hier lernen die Patienten, sich auf ihren Atem zu konzentrieren und beispielsweise gezielt Sekret aus der Lunge zu lösen oder ihr Bronchialsystem zu stabilisieren. Auch bei der Geburtsvorbereitung spielt das richtige Atmen eine wesentliche Rolle, lässt es sich doch gezielt unterstützend zur Geburtsarbeit einsetzen. Neben der klinischen Variante ist die Atemtherapie zur Selbsthilfe oder Selbsterfahrung verbreitet. «Die ist grundsätzlich für jeden gut», urteilt Maahs. Grund: Sie gilt als Bewusstsein schaffend und hilft, im hektischen Alltag inne zu halten. «Eine solche Auszeit fördert die Gesundheit», ist die Fachfrau überzeugt. Besonders hilfreich kann eine Atemtherapie für Menschen sein, die unter Stress und Nervosität leiden oder Ängste vor einer schwierigen Prüfungssituation bestehen müssen. Bei der Atemtherapie zur Selbsthilfe gibt es verschiedene Ansätze. So wird gezielte über die oberflächliche Brustatmung hinausgehende Zwerchfellatmung unter anderem beim Yoga oder Qigong eingesetzt. Maahs Tipp: Einfach einen Kurs bei der nächsten Volkshochschule oder Familienbildungsstätte belegen und ausprobieren.

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