Unter Stress wachsen Eierstocktumoren besonders schnell und bilden eher Metastasen. Das fanden Wissenschaftler in Versuchen mit Mäusen heraus.

Ob und wie seelische Belastung das Krebswachstum beeinflusst, diskutieren Wissenschaftler schon seit langem. Forscher der Universität Texas konnten in Versuchen mit Labormäusen zeigen, dass Stresshormone direkt an die Zellen von Krebstumoren andocken und so das Wachstum weiterer Blutgefäße anregen. Auf diese Weise wird der Tumor besser versorgt und breitet sich schneller aus.

Beschleunigter Herzschlag

Studienleiter Anil Sood und sein Team setzten im Labor Krebsmäuse Stress aus. Die Tiere verbrachten täglich zwei oder sechs Stunden in einem engen Käfig. Unter dieser Belastung schütteten die Tiere ein spezielles Stresshormon aus, das auch der Mensch bildet und das unter anderem den Herzschlag beschleunigt. Eine Gruppe von Kontrollmäusen blieb die ganze Zeit in einem Käfig normaler Größe.

Größere Tumoren, häufigere Metastasen

Nach drei Wochen verglichen die Forscher die Größe der Tumoren. Im Körper der Mäuse, die zwei Stunden täglich auf engem Raum verbracht hatten, waren die Eierstocktumoren im Schnitt 2,5 Mal so groß wie die der Kontrollgruppe. Die Tiere, die täglich sechs Stunden beengt ausharren mussten, hatten sogar 3,6 Mal so große Geschwulste gebildet.

Im Körper der nicht-gestressten Tiere hatte der Krebs noch keine Metastasen gebildet. Anders sah das unter den gestressten Mäusen aus: Hier fanden die Wissenschaftler bei jeder zweiten Maus einen Metastase in der Leber.

Wirksames Herzmedikament

In weiteren Versuchen verabreichten die Forscher den Stress-Mäusen spezielle Herzmedikamente – mit durchschlagendem Erfolg: „Der Beta-Blocker neutralisierte den Effekt von Stress vollkommen”, erklärt Anil Sood. Trotz Stress waren die Tumoren der Tiere nicht schneller gewachsen als in der Kontrollgruppe.

Ihre Forschungen veröffentlichen die Wissenschaftler im Fachmagazin „Nature Medicine”.
Quelle: focus.msn.de

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