Stoffe, die die Manneskraft stärken, können auch das Herz schützen. Eine neue US-Studie erhellt, warum das so ist.

"Unsere Ergebnisse bestätigen, dass die Klasse der so genannten PDE-5-Hemmer in Zukunft zum Schutz des Herzens eingesetzt werden kann", sagt Studienleiter Rakesh C. Kukreja von der Virginia Commonwealth University (VCU).

Erweiterte Blutgefäße

PDE-5 ist ein körpereigenes Enzym. Es hemmt bestimmte körpereigene Botenstoffe, die normalerweise dafür sorgen, dass die Blutgefäße sich weiten. Schalten entsprechende Wirkstoffe das Enzym aus, dehnen sich die Arterien, und das Blut kann besser fließen. Diesen Effekt nutzen Mediziner schon lange, um die schwächende Manneskraft zu stärken, wenn krankhaft verengte Arterien sie verursachen.

Er wirkt sich aber auch positiv auf andere Blutgefäße aus, wenn diese beispielsweise bereits infolge einer Arteriosklerose verengt sind. Das hatten bereits vorangegangene Studien mit dem Viagra-Wirkstoff Sildenafil gezeigt.

Geschützte Herzzellen

Das VCU-Team hat nun einen weiteren heilsamen Effekt der Potenzmittel entschlüsselt. Demnach wirken die PDE-5-Hemmer auch direkt in den Herzzellen, indem sie die winzigen zelleigenen Kraftwerke schützen, die so genannten Mitochondrien. Sie verwandeln Sauerstoff in ATP – das Brennmaterial für alle Zellfunktionen.

Allerdings dürfen Patienten die Potenzpillen nicht gemeinsam mit nitrathaltigen Herzmedikamenten einnehmen, da es zu gefährlichen, sogar tödlichen Wechselwirkungen kommen kann.

Kukreja glaubt, dass man PDE-5-Hemmer in Zukunft auch einsetzen kann, um andere Organe vor Erkrankungen zu schützen, die mit einem fatalen Sauerstoffmangel einhergehen.

Ihre Ergebnisse veröffentlichen die Forscher jetzt in der Märzausgabe des renommierten "Journal of Molecular and Cellular Cardiology".
Quelle Focus

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