Ein körpereigenes Enzym zerlegt Proteinablagerungen im Hirn, die typisch für Alzheimer sind: ein natürlicher Schutz gegen den schleichenden Verfall.

Eines der zentralen Alzheimer-Symptome sind die so genannten Plaques. Sie bestehen aus Beta-Amyloid-Proteinen, die sich im Gehirn der Kranken ablagern. Gemeinsam mit anderen Eiweißbruchstücken, den so genannten Fibrillen oder Tangels, stören sie vermutlich die Kommunikation der Nervenzellen untereinander.

Li Gan und ihre Kollegen von der University of California fanden heraus, dass das körpereigene Enzym Cathepsyn B (CatB) das Gehirn normalerweise vor Plaques schützt.

Gekappte Proteinketten

Das Team untersuchte Alzheimer-Mäuse, deren CatB-Gen sie zuvor lahm gelegt hatten. Das Ergebnis: Im Hirn der Tiere entwickelten sich in kurzer Zeit große Plaqueablagerungen.

Weitere Untersuchungen zeigten den Forschern, dass CatB ein Ende der Alzheimerproteine kappt. So verhindert es, dass sich lange Proteinketten bilden, die zu den fatalen Plaques verklumpen. Tatsächlich entwickelten alternde Mäuse, denen die Forscher zusätzlich CatB verabreichten, deutlich weniger Amyloid-Plauqes als Tiere ohne diese biochemische Unterstützung.

Neue Medikamentengeneration

Die Ergebnisse könnten den Anstoß für die Entwicklung neuer Alzheimermedikamente liefern, hoffen die Forscher. Sie sind dringend notwendig: Nach Angaben der deutschen Alzheimer Gesellschaft leiden allein in Deutschland etwa 700 000 Menschen an Alzheimer. Da die Zahl der Alten stetig wächst rechnen Experten damit, dass sich die Zahl bis zum Jahr 2050 verdoppelt oder verdreifacht.

Anlässlich des Welt-Alzheimer-Tags am Donnerstag den 21. September fordern Ärzte und Wissenschaftler verstärkte Anstrengungen in der Erforschung der Krankheit und der Betreuung der Betroffenen.
Quelle: focus.msn.de

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