München (ots)- Von Gleichberechtigung und Chancengleichheit kann bei Migräne keine Rede sein: Nach der kürzlich veröffentlichten großen Untersuchung der Deutschen Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft (DKMG) leiden hierzulande rund 5,5 Millionen Frauen unter den peinigenden Kopfschmerz-Attacken und damit gut dreimal so viele wie Männer (1,6 Millionen). Das besondere Problem: Mehr als die Hälfte der Betroffenen versuchen, ihre Qualen mit rezeptfreien Schmerzmitteln zu lindern, anstatt sich vom Arzt ein modernes Triptan verordnen zu lassen. Triptane sind nämlich nach den aktuellen Leitlinien der DKMG die Substanzen mit der nachweislich besten Wirksamkeit. Mittlerweile stehen zur Bekämpfung der Migräne-Attacken verschiedene Triptane zur Auswahl, die sich in ihrer Effektivität zum Teil erheblich unterscheiden. Welches Triptan den anfallartigen Kopfschmerzen am raschesten zu Leibe rückt, haben Dr. Christopher F. Bell und seine Kollegen in West Point (USA/Pennsylvania) bei 600 Migräne-Patienten mit einer originellen Versuchsanordnung geprüft: Die Patienten erhielten zusammen mit Rizatriptan, dem Wirkstoff des Migräne-Medikaments Maxalt ein weiteres Triptan und eine Stoppuhr. Sie wurden aufgefordert, bei ihren nächsten zwei aufeinander folgenden Migräne-Anfällen erst den einen, dann den anderen Wirkstoff einzunehmen. Mit der Stoppuhr wurde dann in fünfminütigen Abständen gemessen, wann die schmerzlindernde Wirkung des jeweiligen Triptans spürbar einsetzte und wann die herbeigesehnte Schmerz-Freiheit tatsächlich erreicht wurde. Verglichen wurde die Wirksamkeit von Rizatriptan (Handelsname: Maxalt) gegenüber den fünf oralen Triptanen, Sumatriptan, Almotriptan, Eletriptan und Zolmitriptan. Das Ergebnis: Rizatriptan ließ im Wettlauf um den schnellsten Wirkungseintritt die konkurrierenden Triptane mit deutlichem Abstand hinter sich. Die schmerzbefreiende Wirkung trat bei Rizatriptan schon fünf Minuten nach der Einnahme bei mehr Patienten ein als bei den anderen Migräne-Tabletten. Auch in puncto vollständige Migräne-Freiheit nach zwei Stunden war der Rizatriptan den anderen Triptanen überlegen. Migräne-Experten beklagen, dass bei uns nur etwa jeder zehnte Migräne-Patient mit einem Triptan behandelt wird. Damit steht Deutschland im europäischen Vergleich weit abgeschlagen auf einem der hintersten Plätze. Mehr Informationen über Migräne bei der Initiative „Aktiv gegen Migräne” unter der kos-tenfreien Hotline 0800 / 7654323 und im Internet unter www.aktivgegenmigraene.de.

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