Ein körpereigener Eiweißstoff hilft dem Gehirn, Schäden zu reparieren. Forscher wollen ihn gezielt ersetzen, um die Heilung von Schlaganfallpatienten zu verbessern.

Eine neue Generation Medikamente könnte auf einem Protein basieren, das bereits in unseren Köpfen vorhanden ist: Neuroglobin. Untersuchungen von Forschern der Universität Rom haben gezeigt, dass der Eiweißstoff der Schlüssel zu neuen Therapien sein könnte, die Hirnschäden minimieren und die Heilung der Patienten nach einem Schlaganfall oder nach Hirnblutungen verbessern.

Neuroglobin schützt bei Sauerstoffmangel

Studienleiter Maurizio Brunori und seine Kollegen gehen davon aus, dass Neuroglobin dem Hirn hilft, einen Sauerstoffmangel zu überleben und somit eine wichtige Schutzfunktion hat. Das Molekül ist ähnlich aufgebaut wie der rote Blutfarbstoff Hämoglobin, der als Sauerstofftransporter dient. Doch statt im Blut, befindet sich Neuroglobin in Nervenzellen – und zwar vor allem in geschädigten Bereichen. Anders als Hämoglobin besteht seine Aufgabe nicht drin, das Gewebe mit Sauerstoff zu versorgen, sondern mit Stickoxid. Offenbar unterstützt Neuroglobin damit das Überleben und die Heilung von Hirnbereichen, in denen die Sauerstoffversorgung beispielsweise nach einer Hirnblutung reduziert ist.

Wie genau dieser Prozess abläuft, konnten die Forscher noch nicht abschließend klären. In Versuchen erholten sich Tiere mit Hirnblutungen jedoch wesentlich besser, wenn den geschädigten Hirnregionen besonders viel Neuroglobin zur Verfügung stand.
Quelle: focus.msn.de

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