Biologisch kompliziert und moralisch umstritten, aber: Tierorgane könnten nach Experten-Einschätzung schon bald Menschenleben retten.
„Wir rechnen im Jahr 2010 mit ersten klinischen Versuchen zur Transplantation von Schweineherzen auf den Menschen”, verkündete Christopher McGregor von der Mayo Clinic in Rochester, New York auf einem internationalen Symposium zur so genannten Xenotransplantation am Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin. Ihren Optimismus gründen die Forscher vor allem auf die Fortschritte, die in den vergangenen Jahren bei der Kontrolle der Abstoßungsreaktionen gegen die fremden Organe und der möglichen Übertragung tierischer Krankheitserreger gemacht worden seien.

Rettung aus dem Mangel an Spenderorganen

Die Xenotransplantation (von griechisch „xenos”, fremd) soll dazu beitragen, den anhaltenden Mangel an Spenderorganen zu beheben. Derzeit erhalten nur rund ein Drittel aller Menschen, die ein Spenderorgan benötigen, tatsächlich ein Transplantat. Als tierische Organspender kommen in erster Linie Schweine in Betracht. Genetische Manipulationen machten es heute möglich, die Organe der Tiere so zu verändern, dass Abstoßungsreaktionen gemildert oder unterdrückt werden, hieß es.

Paviane leben mit Schweineherzen

Paviane würden derzeit bereits bis zu acht Wochen mit einem Schweineherzen leben, berichtete Michael Schmoeckel von der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Auch die Gefahr, mit dem Transplantat Viren der Schweine zu übertragen, sei heute beherrschbar, sagte Joachim Denner vom RKI.

Das Symposium führte die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Xenotransplantation und die DFG-Transregio-Forschergruppe Xenotransplanation durch.
Quelle: focus.msn.de

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