Marburg (ddp). Ein „völlig neues Prinzip der Selbstreparatur des Gehirns” hat die Arbeitsgruppe des Marburger Neurologen Günter Höglinger gemeinsam mit einer Pariser Forschergruppe entdeckt. Nach Angaben der Philipps-Universität vom Dienstag hatten die Wissenschaftler bereits 2004 nachgewiesen, dass der Botenstoff Dopamin neurale Stammzellen von Nagetieren so stimulieren kann, dass neue, funktionierende Gehirnzellen entstehen. Diese Ergebnisse wurden nun auch im Versuch an Affen bestätigt. Dazu wurde den Versuchstieren das Parkinsongift MPTP verabreicht, das wie bei der Parkinson-Krankheit verhindert, dass das Hirn ausreichend mit Dopamin versorgt wird. Dabei konnten die Marburger Neurologen gemeinsam mit ihren Pariser Kollegen erstmals nachweisen, dass das Gehirn von Primaten über einen bislang unbekannten Selbsthilfemechanismus verfügt, der dem Absterben von Gehirnzellen im Verlauf der Krankheit entgegenwirkt. Nun suchen die Wissenschaftler nach einem Mechanismus, um diesen Prozess gezielt zu verstärken. Die Forscher hoffen, dass sich aus ihren Erkenntnissen langfristig Therapien entwickeln lassen, die das Gehirn von Parkinson-Kranken so stimulieren, dass zerstörte Nervenzellen durch neue ersetzt werden können.

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