Washington (rpo). Neue Hoffnung im Kampf gegen den Krebs: Amerikanische Forscher haben es geschafft, Immunzellen von Krebspatienten so zu verändern, dass sie die Krebszellen erkennen und vernichten können. Die Wissenschaftler haben ihre Ergebnisse jetzt in einem Fachmagazin veröffentlicht.

Die Forscher entnahmen demnach 17 Hautkrebspatienten Immunzellen und veränderten diese genetisch. Die Wissenschaftler injizierten den Patienten anschließend ihre eigenen, neu bewaffneten Immunzellen. Bei zwei der Probanden zwang diese Therapie den Hautkrebs zum Rückzug. Den Wissenschaftlern zufolge könnten aufgerüstete Immunzellen zukünftig auch andere Krebsarten bekämpfen. Über ihre Ergebnisse berichten die Forscher um Steven Rosenberg vom National Institute of Health (NIH) in Bethesda im Fachmagazin „Sciencexpress”.

Die auch Lymphozyten genannten Immunzellen tragen auf ihrer Oberfläche Schlüsseleiweiße, die spezielle Moleküle an der Oberfläche von Tumorzellen erkennen können. Welche Tumorzellen sie aufspüren und damit vernichten können, wird von der genetischen Ausstattung der Lymphozyten bestimmt. Die Wissenschaftler bauten den Immunzellen daher Gene ein, die es den Zellen ermöglichten, Hautkrebszellen zu erkennen.

Bei 15 Patienten etablierten sich die veränderten Immunzellen dauerhaft im Körper und stellten zwei Monate lang mindestens zehn Prozent der gesamten Lymphozyten. Bei zwei Probanden lag der Anteil der modifizierten Immunzellen besonders hoch. Dies führte den Angaben nach zur Zerstörung aller Tumorzellen und damit zur Heilung, obwohl sich die Krankheit zuvor in einem weit fortgeschrittenen Stadium befunden hatte.

Nach Aussagen der Forscher können mit der Methode Immunzellen aufgerüstet werden, um auch andere Krebsarten wie beispielsweise Brust- oder Lungenkrebs zu bekämpfen. Die Wissenschaftler arbeiten nach eigenen Angaben jetzt daran, die Lymphozyten noch aggressiver zu machen, um die Erfolgsquote der Therapiemethode zu steigern.
Quelle: www.rp-online.de

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