Hannover (ddp). Forscher der Leibniz Universität Hannover haben für die Knochenchirurgie sich selbst auflösende Nägel und Schrauben aus Magnesium entwickelt. Anders als die bislang verwendeten Produkte aus Titan würden die neuen vom Körper rückstandslos abgebaut, teilt das Produktionstechnische Zentrum der Universität am Donnerstag mit. Damit ließen sich Komplikationen durch Entzündungen und Folgeoperationen vermeiden. Um Knochenbrüche zu heilen, werden den Angaben zufolge häufig chirurgische Nägel in das Knochenmark eingesetzt. Sie sollen den Bruch stabilisieren, bis der Knochen wieder zusammengewachsen ist. Es gebe zwar bereits Schrauben aus Kunststoff, die vom Körper abgebaut werden. Doch diese seien für größere Belastungen wie Beinbrüche nicht stabil genug, sagt der Leiter des Instituts für Werkstoffkunde, Friedrich-Wilhelm Bach. Damit die chirurgischen Nägel ihre Aufgabe erfüllen können, dürfen sie sich nicht zu früh zersetzen. Dafür entwickelten die Ingenieure eine spezielle Beschichtung. Diese sorge dafür, dass der Nagel etwa drei Wochen lang unversehrt bleibe, so lange bis der nachgewachsene Knochen wieder seine Funktionen übernehmen kann, sagt Bach. Gleichzeitig fördere die Beschichtung das Nachwachsen des Knochengewebes. Nach etwa eineinhalb Jahren sei der Nagel aus Magnesium komplett abgebaut.

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