Britische Studie nennt höhere Zahl als IAEA
Zwanzig Jahre nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl ist die Schadensbilanz der Katastrophe laut einer britischen Studie noch nicht absehbar. Die Forscher gehen davon davon aus, dass die Zahl der durch den Reaktor-Unfall verursachten zusätzlichen Todesfälle durch Krebs in Zukunft bei bis zu 66.000 liegen wird. Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA hatte im vergangenen Jahr von nur etwa 4000 zusätzlich zu erwartenden Todesfällen gesprochen.

Die Zahlen wurden im Vorfeld einer Konferenz in London zum Jahrestag des Reaktorunfalls veröffentlicht. Die Studie mit dem Namen TORCH war von den Grünen im Europaparlament in Auftrag gegeben worden und wurde von den britischen Wissenschaftlern Ian Fairlie und David Sumner erstellt. Sie stützt sich auf 280 amtliche und öffentlich zugängliche Berichte. Dabei wurden Daten nicht nur für die besonders von dem radioaktiven Niederschlägen betroffenen Länder Weißrussland, Ukraine und Russland berücksichtigt, sondern für ganz Europa.

Laut der Studie gingen mehr als 50 Prozent des radioaktiven Niederschlags in anderen Ländern Europas nieder. Zu den höher belasteten Regionen in Westeuropa zählen unter anderem Süddeutschland, Österreich, die Schweiz und Ostfrankreich. In Großbritannien wurden demnach 34 Prozent des Landes kontaminiert, das sind 750 Quadratkilometer. In ganz Europa waren es 3,9 Millionen Quadratkilometer. Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl jährt sich am 26. April zum 20. Mal.
Quelle: gesundheit.de

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