Wissenschaftler der Bristol University und des Karolinska Instituts in Stockholm haben in einer Untersuchung einen Zusammenhang zwischen Intelligenz und Selbstmordrisiko bei jungen Männern zeigen können. Die britischen und schwedischen Forscher analysierten die Daten von fast einer Million 18-jähriger Männer, die im Rahmen ihrer militärischen Einberufung verschiedene Intelligenztests in Bezug auf ihre logischen, sprachlichen und technischen Fähigkeiten sowie in Bezug auf ihr räumliches Denkvermögen absolvieren mussten. Die jungen Männer wurden dann bis zu ihrem 26. Lebensjahr beobachtet. Die Auswertung ergab, dass Männer, die bei den Intelligenztests nur schlechte Leistungen zeigten, zwei- bis dreimal häufiger Selbstmord begingen als ihre "intelligenteren" Kollegen. Insgesamt wurden während des Beobachtungszeitraumes 2.811 Selbstmorde verübt. Nach Angaben des leitenden Wissenschaftlers David Gunnell von der University of Bristol gibt es deutliche Hinweise, dass es einen Zusammenhang zwischen der intellektuellen Leistungsfähigkeit und psychischen Störungen wie Schizophrenie und Depressionen gibt. Die jetzige Untersuchung bestätigt auch eine Verbindung zwischen Intelligenz und Selbstmordrisiko. Vor allem Männer, die in den Tests in Bezug auf ihre logischen Fähigkeiten schlechte Ergebnisse erzielten, hatten ein dreimal höheres Suizidrisiko als Vergleichspersonen mit sehr guten Testresultaten. Erstaunlich war auch, dass Männer, die schlechte Testergebnisse hatten, deren Eltern jedoch ein hohes Bildungsniveau besaßen, das höchste Selbstmordrisiko hatten.

Die Wissenschaftler vermuten, dass die kindliche Gehirnentwicklung das Risiko für Geisteskrankheiten und auch für Selbstmord beeinflusst. Kinder, die in jungen Jahren bereits Krisen erlebt haben, finden sich in ihrem späteren Leben schlechter zurecht und verzweifeln leichter. Selbstmord kann dann zur Problemlösungsstrategie werden. Intelligente Menschen hingegen haben meist besser Chancen im Leben, wie z.B. höhere finanzielle Sicherheit und familiäres Glück, so dass das Risiko auf Selbsttötung deutlich abnimmt, vermuten die Experten.

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