"Was ist denn da passiert..."
fragte sich so mancher Einwohner von Oberhausen-Rheinhausen am Freitag Abend. Mehrere DRK-Fahrzeuge, darunter vier Rettungswägen sowie zwei Polizeifahrzeuge und der Beleuchtungs-LKW des örtlichen THW-Verbands parkten mit eingeschaltetem Blaulicht im Bereich Tankstelle Scherer und Wasgau-Parkplatz.

"Gott sei Dank! Das ist ja nur eine Übung..." atmeten viele Zuschauer erleichtert auf.
Als Übungszenario wurde angenommen, dass es bei Schweißarbeiten in der Werkstatt der Tankstelle Scherer zu einer Verpuffung gekommen ist und dabei mehrere Personen schwerst und einige Personen leicht verletzt wurden. Der zuständige Rettungswagen aus Kirrlach sei mit einem Krankentransport belegt und stünde nicht zur Verfügung. Andere Rettungsmittel hätten eine Anfahrtszeit von mindestens 20 Minuten, was für einen Freitag Abend realistisch wäre. Aufgrund des immaginär eingegangenen Notrufs wurde durch die Rettungsleitstelle unverzüglich die Bereitschaft Oberhausen-Rheinhausen sowie der Organisatorische Leiter Rettungsdienst (OrgL) sowie das zuständige Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) Bruchsal alarmiert. Zusätzlich bekamen die SEG-Nord aufgrund der Verletztenanzahl und die SEG-Tox einen Alarm.

Da die Bereitschaft bis zum Ausrücken bis zu zehn Minuten braucht, waren die ersteintreffenden Einsatzkräfte der Organisatorische Leiter Rettungsdienst, Dieter Vogel, sowie das NEF. Der Notarzt, von John Kerner dargestellt, machte sich sofort an die Sichtung der Patienten. Schwierig dabei ist die Unterteilung der Patienten in Verletztenmuster und Transport- bzw. Behandlungsdringlichkeit. Ausgerüstet mit einem Eddingstift und Unterstüzt vom OrgL und dem Rettungsassistenten des NEF, Marco Stöckle, wurden die Patienten in eine der vier Tranprioritäten eingeteilt und registriert.

Als erster RTW traf der Bereitschafts-RTW aus Oberhausen-Rheinhausen ein, welcher sofort die Behandlung eines T1-Patienten übernahm und diesen in die mittlerweile aufgebaute Verletztensammelstelle (SEZ der Bereitschaft Oberhausen-Rheinhausen) brachte. Dort wurden auch Patienten durch die ebenfalls eingetroffenen Rettungsmittel der SEG-Nord übergeben und sofort durch einen Rettungsassistenten und helfenden Sanitätern weiter versorgt. Man ging davon aus, dass die leichtverletzten Patienten zusätzlich Rauchgase inhalierten; daher wurden von der SEG-Tox, unter der Leitung von Dipl.-Ing. Thomas Fauth, Messungen mittels einem COHb-Messgerät vorgenommen. Dadurch konnte man die Schwere einer Rauchgas-Vergiftung messen und ggf. einen Transport der Patienten in eine geeignete Klinik veranlassen oder mit einer Multi-Sauerstoffeinheit bis zu acht Patienten gleichzeitig mit Sauerstoff versorgen.

Nach einer Stunde war der letzte Verletzte übergeben und die Übung wurde beendet. Natürlich traf man sich anschließend in der Unterkunft der OV Oberhausen-Rheinhausen wo eine kurze Nachbesprechung gemacht wurde und der Abend bei einer Brotzeit ausklang.

Dank gilt vor allem den engagierten Beamten des Polizeirevier Philippsburg, die uns bei der Straßenüberquerung absicherten. Vielen Dank auch an das Ordnungsamt für die unkomplizierte Genehmigung der Straßensperrung. Desweiteren gilt der Fa. Horn Landmschinen GmbH und dem Inhaber Andreas Horn unser Dank für die Bereitstellung seines "Gators" im Einsatz- und Übungsfall. Natürlich danken wir auch Herrn Dr. med. dipl. chem. Richard Spoerri, der als Ärztlicher Leiter Rettungsdienst der Übung beiwohnte und uns nicht nur durch konstruktive Kritik unterstützt. Dem THW-Ortsverband Oberhausen möchten wir ebenfalls danken; die Ausleuchtung einer großen Fläche stellt für eine DRK-Bereitschaft ein großes Problem dar. Wir hoffen weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit und würden uns freuen wenn wir zukünftig auch das THW unterstützen könnten. Last not least möchten wir noch den Einsatzkräften der verschiedenen Bereitschaften der SEG-Nord und SEG-Tox danken, ohne die eine Übung in dieser Größe sicherlich nicht möglich gewesen wäre. Wir hoffen, dass wir das Geübte nicht umsetzen müssen und freuen uns schon auf die nächste Übung.

Für die bessere Lesbarkeit wurde dieser Text in der männlichen Form gehalten.
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