Berlin (ddp). Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) warnt vor erheblichen Qualitätsverlusten im Rettungsdienst durch die geplante Gesundheitsreform. In einem der Nachrichtenagentur ddp vorliegenden Schreiben des DRK-Generalsekretariats wird an die Mitglieder des Bundestags-Gesundheitsausschusses appelliert, sich für eine Rücknahme der vorgesehenen Fahrtkosten-Kürzungen einzusetzen. Eine Umsetzung der Pläne führe zu einer Verschlechterung der Qualität der Patientenversorgung und wäre für den Rettungsdienst in Deutschland ein „herber Rückschlag”. Das Eckpunktepapier der großen Koalition zur Gesundheitsreform sieht unter dem Punkt Fahrtkosten auch für die Rettungsfahrten einen Ausgabenabschlag in Höhe von drei Prozent vor. In dem Brief des DRK an die Ausschussmitglieder vom 27. Juli heißt es dazu, eine Drei-Prozent-Reduzierung der Ausgaben sei für die DRK-Rettungsdienste „wirtschaftlich nicht machbar”. Die Wirtschaftlichkeitsreserven seien ausgeschöpft. Handlungsspielräume im Sinne des «Lohndumping» sehe das DRK nicht. Mögliche Konsequenz der geplanten Kürzung wäre dem Schreiben zufolge, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfristen für die Notfallrettung nicht mehr flächendeckend garantiert werden könnten. Auch warnte der DRK vor einer Verschlechterung der Versorgung mit Krankentransportleistungen, vor einer Reduzierung der Aus- und Fortbildungsqualität für das Personal und vor Einschnitten im Bereich der Arbeitssicherheit. Eine DRK-Sprecherin betonte auf ddp-Anfrage, der Rettungsdienst sei «kein Taxi», sondern garantiere die notärztliche Versorgung. Schätzungen zufolge würde die Drei-Prozent-Kürzung jährliche Mindereinnahmen von insgesamt rund 60 Millionen Euro für die deutschen Rettungsdienste bedeuten. Das DRK ist eigenen Angaben zufolge mit einem Netz von über 1400 Rettungswachen und knapp 4700 Fahrzeugen der größte rettungsdienstliche Leistungserbringer in der Bundesrepublik.

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