Unter diesem Motto fand am 10. Juni 2009 um 19.30 Uhr die monatliche Fortbildungsveranstaltung des Arbeitskreises nebenberuflicher Mitarbeiter im Rettungsdienstbereich Lußhardt statt. Vom Leiter der Bereitschaft Oberhausen-Rheinhausen, Tobias Kuhmann, ging die Initiative aus – er war es auch, der die Organisation übernahm. Der stellvertretende Leiter der Rettungswache Lußhardt-Bruchsal, Carsten Blümle, leitete die Übung. Er konnte dank seines breiten Erfahrungsspektrums, auch als Organ. Leiter Rettungsdienst, praxisnah die Besonderheiten dieses Einsatzszenarios herausarbeiten. Zu Beginn der Übung verwies er darauf, dass es für das Retten einer (eingeklemmten) Person aus einem verunfallten LKW keine internationalen Standards gäbe. Trotzdem sei es sinnvoll, grundsätzlich einem Schema zu folgen.

Während der Übung wurde deutlich, dass ein Vorgehen in drei Phasen optimal ist: „Erstangriff” (Anlegen der HWS-Schiene, Sicherstellen der Atemwege, Sauerstoffgabe, Kreislauf-Monitoring, Versorgung mit mindestens zwei großlumigen Zugängen), dann Rettung und schließlich die Weiterversorgung. Dieser „Erstangriff” ist auch deshalb so wichtig, weil die Amaturen/Lenkrad durch den Unfallmechanismus u.U. verletzte Gefäße abdrücken. Während des „Befreiens” des Eingeklemmten, vorzugsweise mittels eines Rettungszylinders, werden diese verschlossenen Gefäße nun geöffnet und können in die Körperhöhlen einbluten. Großzügige Volumengabe kann hier einem Volumenmangelschock und letztendlich dem Verbluten entgegengesetzt werden. Auch kamen die Teilnehmer durch den direkten Vergleich zwischen Schaufeltrage und Spineboard zu der Erkenntnis, dass Letzteres für den Verunfallten schonender und für das Rettungspersonal besser zu handhaben ist.

Besonderen Wert legte Carsten Blümle auf die Ausstattung mit der persönlichen Schutzausrüstung (Schutzhelm, Einsatzjacke, Sicherheitsschuhe) im direkten Gefahrenbereich. So stünden deformierte Wrackteile unter Spannung, die durch Arbeiten am Fahrzeug gelöst und die Helfer gefährden können. Ein Griff in die Trickkiste sei die konsequente Ablage aller benötigten Einsatzmaterialien eines Teams auf einer Decke. So gehen diese im Einsatzchaos weniger schnell verloren. Insgesamt konnten die 18 Teilnehmer der zweieinhalb-stündigen Veranstaltung auch dank der guten Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Oberhausen-Rheinhausen, die die Rettungsplattform und den zweiten LKW stellte, ein gutes Stück mehr Sicherheit in diesem selteneren Notfallgeschehen gewinnen.

Michael Wowro
Sprecher des Arbeitskreises
Nebenberufliche Mitarbeiter im Rettungsdienstbereich Lußhardt

DRK FFW Retten aus dem LKW DRK FFW Retten aus dem LKW
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