Die altersgemäße Entwicklung der Kinder in Deutschland weist erhebliche Mängel auf. Sprachstörungen und Verhaltensauffälligkeiten nehmen deutlich zu, wie die Experten anlässlich der 29. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie mitteilten. "Sprache ist die Grundlage der Entwicklung", berichtet Prof. Franz Resch, Direktor der Heidelberger Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Mangelnde Sprach- und Kommunikationsfähigkeit - meist verursacht durch das Fehlen eines Ansprechpartners oder durch übermäßigen Fernsehkonsum - erhöhen das Risiko für psychische Erkrankungen. Das hat u.a. auch die PISA-Studie der vergangenen Jahre belegt: Lernschwierigkeiten stehen häufig im Zusammenhang mit psychischen Problemen, die zum Teil auch durch Kommunikationsstörungen im Kindesalter verursacht werden. "Etwa fünf Prozent aller Kinder und Jugendliche in Deutschland leiden bereits an seelischen Erkrankungen, die behandelt werden sollten", bestätigt Beate Herpetz-Dahlmann, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. Weitere zehn Prozent benötigten nach Angaben der Expertin eine psychologische Beratung. Vor allem Magersucht, Aufmerksamkeitsstörungen und Selbstverletzungen sind die häufigsten Krankheitsbilder, die in den letzten Jahren verstärkt auftreten. Besonders davon betroffen sind junge Mädchen. So ergab z.B. eine Studie mit ca. 5.500 Jugendlichen aus dem Rhein-Neckar-Kreis, die die neunte Klasse besuchten, dass sich elf Prozent dieser Schüler ein- bis dreimal im Jahr selbst Verletzungen zufügen. Bei den Schülerinnen gaben mehr als 50 Prozent an, bereits Diäten gemacht zu haben, obwohl nur elf Prozent der befragten Mädchen übergewichtig waren.

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