Wissenschaftler fanden den Beweis, dass HIV von Schimpansen aus Zentralafrika auf den Menschen übergesprungen ist.

Vermutet hatten Wissenschaftler längst, dass der Aids-Erreger HIV von afrikanischen Menschenaffen stammt. Doch isolieren konnten sie das Virus bisher nur in Blutproben von Schimpansen in Gefangenschaft. Jetzt konnte ein internationales Forscherteam das Virus erstmals in einer frei lebenden Schimpansengruppe nachweisen.

Die Wissenschaftler um Beatrice Hahn von der Universität von Alabama in Birmingham hatten Kotproben von Schimpansen aus dem Süden Kameruns gesammelt und darin Antikörper zu SIV gefunden. Etwa 35 Prozent der Affenpopulation trug dieses Virus. Das affentypische SIV zeigte große Ähnlichkeit mit dem unter Menschen verbreiteten HIV. „Die genetische Übereinstimmung war beeindruckend”, schreibt Beatrice Hahn in der Online-Veröffentlichung von „Science”.

Vom Dschungel Kameruns nach Kinshasa

Die Wissenschaftler folgern aus ihrer Entdeckung, dass das Virus im Süden Kameruns vom Affen auf den Menschen übersprang. Die erste HIV-Infektion eines Menschen wurde 1959 in Kinshasa im Kongo nachgewiesen. Vermutlich verbreitete sich das Virus über die verzweigten Flusssysteme des westafrikanischen Dschungels von Kamerun aus.

Die Forscher wollen jetzt den genetischen Unterschied zwischen SIV und HIV klären und herausfinden, warum das Virus bei den Tieren keine aids-ähnlichen Symptome verursacht.

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